Das Leid der Esel auf Santorin

Ein Ziel während unserer Transreise von Venedig nach Heraklion war Santorin, auf das wir uns im Vorfeld sehr gefreut haben. So malerisch schön Santorin auch sein mag, es gibt auch eine Schattenseite:
Die Esel, die Tag für Tag Mengen an Touristen in die Hauptstadt der Insel 586 Stufen hinauf tragen.
Und obwohl man deutlich erkennen kann, dass es diesen Eseln nicht gut geht, wählen zahlreiche Touristen genau diese Attraktion.
Zwar gibt es jetzt eine Gewichtsbegrenzung (ein Schritt in die richtige Richtung), aber es gibt nur wenig Pausen für die Tiere. Sie werden regelrecht die Stufen hinauf gescheucht wie ich beobachten konnte.
Die Sättel sind unpassend, die Schweifriemen scheuern und manche Tiere haben offene Wunden. Und trotzdem werden sie weiterhin eingesetzt.
Wir haben bewusst den Fußweg gewählt, aber es war keinesfalls schön. Nicht nur der Anblick der Esel war furchtbar, auch der Gestank der nicht weggemachten Hinterlassenschaften, in denen die Tiere teilweise stehen mussten. Positiv hervorheben kann ich allerdings, dass ihnen oben etwas Schatten gewährt wird. Ich weiß allerdings nicht wie es in der Hochsaison ist, da wir in der Nachsaison vor Ort waren.

Mich hat dieses Bild zutiefst getroffen, da ich selber Pferdebesitzerin bin und alles dafür tue, damit es meinem Tier gut geht. Meine Stute hat kaputte Gelenke und darf trotz allem ihr Leben bei mir genießen.
Die Esel werden im Meer "entsorgt", wenn sie nichts mehr taugen. Das ist das aller Schlimmste daran und für mich unvorstellbar. Wie kann man Tiere elendig ertrinken lassen? Das ist einfach nur fürchterlich!
An dem November Tag als wir dort waren, waren es fast 30 Grad und es war so heiß in der prallen Sonne. Ich kann es mir echt nicht vorstellen, was das für eine Qual für die Tiere im Hochsommer ist.
Sie warten auf Touristen und genau diese bestimmen ihr Schicksal.
Ich bin froh, dass sich zum Glück nur die wenigsten Passagiere von unserem Kreuzfahrtschiff dazu entschieden haben sich von den Eseln rauf tragen zu lassen, aber es unterstützen leider immer noch viel zu viele Menschen.
Der Ritt mit dem Esel kostet 6 Euro, die Seilbahn auch. Warum kann man dann nicht die Seilbahn wählen?
Warum muss man dabei noch oben drauf sitzen, wenn sie den Berg hinauf gejagt werden?

Die vielen Höhenmeter sind sehr belastend für die Hufe und Gelenke, die Tiere gehen in offensichtlichen Schlangenlinien und in Schonhaltung die Stufen hinunter und rennen dabei die Menschen fast um.
All das haben meine Familie und ich in der Zeit erlebt als wir die Stufen hinauf gegangen sind,
Ich bin einfach nur froh, dass es Tierschutzorganisationen auf Santorin gibt, die kranke und alte Esel aufnehmen, ihnen einen schönen Lebensabend ermöglichen und Tag für Tag alles für die Esel geben.
Bitte denkt darüber nach, ob es wirklich sein muss dieses Leid zu unterstützen...