Tipps bei Seekrankheit
Die Angst vor der Seekrankheit
Viele Urlauber verzichten auf eine Kreuzfahrt. Zu groß ist die Angst, von der Seekrankheit und damit von Übelkeit, Schwindel und Erbrechen heimgesucht zu werden. Doch durch ein paar einfache Tricks gibst Du der Seekrankheit keine Chance und kannst dem Wellengang sogar etwas Positives abgewinnen, denn in den Restaurants wirst du Dir mit Sicherheit keinen Platz erkämpfen müssen.
Um Dir im Verlauf zu erklären, wie Du die Seekrankheit erfolgreich abwenden kannst, beschäftigen wir uns zunächst damit, wie sie überhaupt entstehen kann.

Die Entstehung der Seekrankheit
Grundsätzlich entsteht die Seekrankheit, wenn das Gehirn den Gleichgewichtssinn und die wahrgenommen Sinneseindrücke nicht in Einklang bringen und somit nicht verarbeiten kann. Genau diese widersprüchliche Wahrnehmung kann zustande kommen, wenn das Schiff schwankt. Besonders bemerkbar macht sich das Ganze, wenn Du zum Beispiel unter Deck den Kabinengang entlang läufst und die Schwankungen zwar fühlen, aber nicht sehen kannst.
Diese Erfahrung mache ich auf fast jeder Kreuzfahrt, denn ich spüre den Seegang viel deutlicher unter Deck als auf den Außendecks unabhängig davon, wie stark der Wellengang wirklich ist.
Die ersten Anzeichen der Seekrankheit
Oftmals macht sich die Seekrankheit durch einige erste Anzeichen bemerkbar. Bereits zu diesem Zeitpunkt bietet sich das Einleiten von Gegenmaßnahmen an, damit die Symptome nicht stärker werden.
Die Betroffenen spüren meist Müdigkeit und Gähnen besonders auffällig. Hinzu kommen oft Schweißausbrüche, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein.
Nach einiger Zeit kann dann Übelkeit und Schwindel begleitet von Erbrechen eintreten, wobei dieses meist erst zu einem späteren Zeitpunkt geschieht.
Wenn Du die ersten Anzeichen verspürt, solltest Du aber nicht gleich in Panik verfallen. Oft hilft schon ein Spaziergang über das Außendeck oder eine leichte Mahlzeit, denn der größte Fehler ist, aufgrund der Symptome nichts mehr zu essen. Das wird die Seekrankheit meist noch verschlimmern.
Auf den Gang in die Kabine verzichtest Du bei leichten Symptomen am besten, da sie sich gerade in Innenräumen sehr rasch verschlimmern können.
Meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass man gerade bei den ersten Anzeichen der Seekrankheit ihr sehr gut entgegenwirken kann.
Auf einer meiner ersten Kreuzfahrten wurde mir am ersten Seetag leicht übel, obwohl der Wellengang nicht sehr hoch war. Ich wagte den Gang ins Restaurant und wurde damit belohnt, da die Seekrankheit komplett verschwand.
Anscheinend war mein Magen leer, wodurch dann kombiniert mit dem Seegang die Übelkeit entstand.

Wenn es schon zu spät ist
Sollte es Dir schon so schlecht gehen, dass der Gang an die frische Luft nicht mehr hilft, empfehle ich Dir dich flach hinzulegen. Vielleicht ist es ja warm genug, dass Du dich auf das Pooldeck legen kannst, sofern es nicht durch den Seegang gesperrt ist.
Ansonsten versuchst du am besten in Deiner Kabine zu schlafen. Während Du schläfst wird Dein Gleichgewichtssinn quasi ausgeschaltet und Deine Symptome können sich verbessern. Von daher spielt es hier auch keine Rolle, dass Du dich unter Deck befindest.
Geht es Dir danach immer noch nicht besser, gibt es die Möglichkeit mit einigen kleinen Helfern gegen die Seekrankheit anzukämpfen, über die ich in einem weiteren Beitrag berichten werde.
Die innere Einstellung
Auch wenn es nicht bewiesen ist, spielt für mich die innere Einstellung eine sehr große Rolle, wenn es darum geht, der Seekrankheit vorzubeugen.
Wenn man sich bereits im Vorfeld einredet, dass einem ja sowieso schlecht werde, da wird es meistens auch so kommen.
Redet man sich aber ein, dass Seegang etwas Tolles ist und man sich über jede Schwankung freut und dabei positive Gedanken verspürt, kann es einem deutlich leichter fallen diesen ohne Zwischenfälle zu überstehen.
Manche Kreuzfahrer klagen bereits über Seekrankheit obwohl kaum Wellengang spürbar ist. Natürlich ist das gerade bei der ersten Kreuzfahrt alles noch Neuland und die Schwankungen des Schiffes ungewohnt, aber lass Dich im Vorfeld nicht verrückt machen und lass alles erst mal auf Dich zukommen.
Du musst es positiv sehen: Während alle anderen Passagiere unter Deck sind, kannst Du die Leere im Restaurant und auf dem restlichen Schiff genießen. Das ist doch was Schönes oder nicht?
Ich muss Dir sagen, dass ich zu der Spezies Mensch gehöre, der es bereits auf der langsamsten Achterbahn schlecht wird. Auch ich habe mir vor meiner ersten Kreuzfahrt Gedanken über das Thema Seekrankheit gemacht und dachte, dass ich als Erste in der Koje liege.
Mittlerweile denke ich aber, dass es gerade bei der Seekrankheit einen Gewöhnungseffekt gibt, denn nach der dritten Kreuzfahrt hatte ich mit ihr keine Probleme mehr. Heute freue ich mich sogar ein wenig darauf, wenn der Kapitän hohen Seegang vorhersagt.

Das Problem mit der Landkrankheit
Du hast den Seegang während der Kreuzfahrt gut überstanden, kommst Heim und dann das - Dich plagen Schwindel und Übelkeit. Du denkst, dass der Boden unter Dir schwankt. Genau dieses Phänomen habe ich nach einer Kreuzfahrt im letzten Jahr verspürt. Tagelang hat mein Körper gebraucht, um zu verstehen, dass ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich fühle mich eben auf hoher See wohler.
Die Landkrankheit ist ähnlich wie die Seekrankheit. Nur mit dem Unterschied, dass das Gehirn immer noch denkt, Schwankungen ausgesetzt zu sein. Es kommt also auch hier zu einer widersprüchlichen Wahrnehmung zwischen dem Gleichgewichtssinn und der Sinneseindrücke.
Die wichtigsten Tipps für Dich
⚓ Eine Positive Grundeinstellung dem Seegang gegenüber haben
⚓ Ein leerer Magen ist Gift - am besten Du nimmst zwischendurch immer wieder kleinere Mahlzeiten zu dir
⚓ Halte Dich am besten, soweit es möglich ist, auf dem Außendeck auf
⚓ Gehe nur in die Kabine, wenn es Dir so schlecht geht, dass nichts anderes mehr hilft. Manchmal kann ein kleines Nickerchen schließlich auch Wunder bewirken
⚓ Lenke Dich zum Beispiel durch entsprechendes Bordprogramm ab
⚓ Halte Dich möglichst in der Schiffsmitte auf, da es dort am wenigsten schwankt
⚓ Scheue nicht den Gang ins Hospital, wenn wirklich gar nichts mehr geht (An der Rezeption erhälst du übrigens auch Tabletten gegen Übelkeit)